Category Archives: Courage

Mit viel Geduld und kleinen Schritten zum Ziel.

Standard

Mein Motto des heutigen Tages aber auch das von 10 anderen Frauen die sich mit mir der Herausforderung gestellt haben, auf die Spitze des Breithorn (4164 Metern) zu steigen.

Der Berg wollte uns auf eine Probe stellen, so wie wohl auch die Krankheit, die unsere Gruppe direkt oder indirekt verbindet.

Schritt für Schritt (4)

Ein Blitzeinschlag und eine neue Gewitterfront machen es uns unmöglich, die Besteigung wie geplant zu unternehmen. Enttäuscht fahren wir von 2.800 Metern wieder zurück ins Tal, eine weise Entscheidung unserer Bergführer denn es kracht ein paar Stunden später gewaltig in den Bergen. Unsere Geduld soll allerdings belohnt werden, zunächst mit einem spektakulären Ausblick auf das Matterhorn und am nächsten Morgen mit dem OK dass wir rauf können.

Unten im vernebelten Tal nieselt es, als wir uns auf den Weg machen. Die erste Seilbahn nach oben ist unsere, gemeinsam mit den Arbeitern die an den verschiedenen Stationen schaffen. Mir tut leider mein Kopf weh und so suche ich einen ruhigen Platz abseits der aufgeregten Gruppe.

Schritt für Schritt (1)

Am Plateau Glacier Paradies – Klein Matterhorn (3883 m) ist die Fahrt zu Ende und es heißt, Bergsteigermontur anziehen, Mütze, Handschuhe, Sonnenbrille und los … in kleinen Gruppen von 3 und 4 Frauen.

Eine Seite unseres Weges liegt total im Nebel, die andere raubt einem fast den Atem mit einer fantastischen Bergwelt vor blauem Himmel. Wieder so eine Parallele zur Krankheit und Therapie, wo es klare und düstere Tage gibt.

Ich realisiere sehr schnell, dass meine Kondition nicht die Beste ist und dass dieser Aufstieg sehr sehr schwierig wird aber ich möchte nicht aufgeben. Einen Schritt nach dem anderen durch den Tiefen Schnee, ganz langsam, atmen, den Rythmus halten. Die Luft wird dünner und mir wird schwindelig, Schweiß läuft mir übers Gesicht, ich kann nur noch auf meine und Micky’s Füsse schauen, denen ich folge. Es ist hart, richtig hart und ich bräuchte eine Pause, die allerdings wäre fatal und so zieht mich Leo und Micky mit nach oben.

Meine Beine zittern, mein Kopf dreht, meine Tränen laufen. Und am Ende stehe ich da oben und kann es nicht glauben, dass ich es geschafft habe.

In einer Mischung aus überglücklich und völlig fertig liegen wir uns alle in den Armen. Wir sind auf dem Berg! Gruppenbild mit unseren pinken T-Shirts – unser Zeichen unsere Nachricht an alle von Brustkrebs Betroffenen.

Schritt für Schritt (3)

Als Mitglied von Europa Donna Luxembourg habe ich seit Ende April die Möglichkeit, mich aktiv zu engagieren im Kampf gegen Brustkrebs. Europa Donna ist Sprachrohr, Ohr, Schulter und Hand. Keiner muss allein den schwierigen Weg durch die Krankheit gehen.

Danke an www.europadonna.lu für die Organisation dieses ganz besonderen und unvergesslichen Wochenendes in meinem Leben. Danke an unsere tollen Bergführer für das sichere Rauf- und Herabbringen.

1.460 Tage danach. 1.460 jours après.

Standard

Die Wunden sind verheilt, die Fragen sind geblieben.

Du wirst sie mir nicht beantworten, niemals. Denn Du hast mich zur “persona non grata” deklariert.

Also versuche ich, mir Deine Antworten selber zu geben.

 

Warum hast Du mir so weh getan ?

Weil Du sonst nicht verstanden hättest, dass Du aus meinem Leben gehen musst. Ich musste Dir weh tun, um Dich vor mir zu retten, vor meinem Egoismus, vor meinen Ängsten. Die Liebe, die Du von mir erwartet hast, konnte ich Dir nicht geben und auch nicht dieses Kind, dass Du Dir so sehr gewünscht hast.

Warum warst Du nicht ehrlich von Anfang an?

Aus Angst, Dich dann zu verlieren. Ich brauchte Dich, denn ich wollte nicht allein sein. Ich war feige.

Warum schaffe ich es nicht, Dir zu verzeihen?

Weil Du Dir selber nicht verzeihst. Aus Liebe zu mir hast Du Dich oft selbst vergessen, bist mit mir gelaufen… bis ans bittere Ende. Später gefallen. Ins dunkle tiefe Loch.

 

Ja, richtig. Ich habe Dich mehr geliebt, als mich selbst. 

Schon lange herrscht Totenstille zwischen uns. Es ist, als wärest Du gestorben.

Wir kennen uns nicht mehr, hab ich das eigentlich jemals.

Heute 4 Jahre nach diesem schwarzen Tag in Portugal, den ich glaubte nicht zu überleben, schaue ich aus dem Fenster in den Himmel und fühle mich frei. Frei und lebendig.

 

©12_5 Da Balaïa Portugal_149

 

 

Eindrücke, Emotionen, Energien – Impressions, Emotions et Energies…Relais pour la Vie 2016

Standard

Es war nicht ganz so einfach dieses Jahr, das Ganze zu organisieren und umso glücklicher bin ich jetzt, wo seit ein paar Stunden meine Team-Members sich wacker auf der Piste schlagen. Die Abendstunden sind ja noch ganz ok aber ab Mitternacht wird es etwas schwierig. Auch für mich… die Augen werden kleiner und der Körper fragt nach etwas Schlaf. Nein, da muss er jetzt durch… schlafen kann er nächstes Wochenende.

Die Atmosphäre ist eine ganz besondere, wie auch schon die letzten Jahre. Sie schwankt zwischen Respekt, Stille, Mut, Lebensfreude, Trauer, Kampf, Hoffnung.

Dieser Lauf ist all denen gewidmet, die den Kampf gegen die Krankheit nicht gewonnen haben, all denen die gerade kämpfen, all denen, die überlebt haben und dafür tagtäglich dankbar sind aber auch all den Familien und Angehörigen die hinter jedem einzelnen Schicksal stehen und um das Leben ihrer/ihres Liesten bangen oder sie/ihn betrauern.

Vas-y Joelle, ne te laisse pas faire par ce putain de cancer!!!!

24 Stunden für das Leben! 24 heures pour la vie!

Standard

In weniger als 48 Stunden beginnt die 11. Edition des Relais pour la Vie und wie schon in den beiden vorangegangenen Jahren werde ich mit meinem Team “Mein Leben En Rose” einen ganzen Tag lang gegen den Krebs laufen. In Erinnerung an meine lieben Freundinnen, die leider viel zu früh an den Folgen dieser Krankheit gestorben sind, habe ich ein Bild gemalt, was die 24 Stunden an meiner Seite sein wird.

(c) Mein Leben En Rose Bild

Dans moins que 48 heures la 11ème édition du Relais pour la Vie commencera et comme déjà les deux années précédentes je serais présente avec mon équipe “Mein Leben En Rose” pour marcher pendant une journée contre le cancer. En souvenir à mes chères amies qui sont mortes beaucoup trop tôt à la suite de cette maladie j’ai fait un tableau qui restera auprès de moi les 24 heures.

Aus Versöhnung wird Liebe. De “faire la paix” devient l’amour.

Standard

Porto nimmt mich sofort in seinen Bann. Der Charme der Häuserfronten ist beeindruckend, egal ob renoviert oder in einem verkümmerten Zustand, irgendwie passt es doch alles zusammen, hat seine eigene Harmonie. Auf den Strassen ist das Leben zu spüren, zwei junge Menschen zaubern riesige Seifenblasen in die Luft direkt am Ufer des Douro, die Kinder rundherum machen sich einen Spass daraus, sie kaputt zu machen. Etwas weiter weg spielt eine ganze Band lustige Musik und noch etwas weiter singt ein junger Mann Liebeslieder. Die Anspannung der letzten Wochen weicht langsam aus meinem Nacken und ich geniesse es, einfach nur da zu sitzen und den Passanten zuzuschauen.

(c) Porto 2016-03-06

Und dann bekomme ich diese SMS mit einem Bild, was mein Leben auf den Kopf stellen wird.

Dunkle Kulleraugen. Peng! Es ist um mich geschehen!

8 Monate alt. Abgestossen.

Kein Platz für sie in viel zu überfüllten Tierheimen noch dazu in katastrophalen Zuständen und daher in 8 Tagen zum Tode verurteilt, wenn sie bis dahin kein neues Zuhause findet. Joana, ihre Retterin und Paten-Frauchen geht mit mir zu ihr und seitdem geht mir diese kleine Lady nicht mehr aus dem Kopf.

Wir beide werden zu einer Familie am internationalen Frauentag.

©Naya 2013-03-08

 

Let’s talk about…

Standard

… ja, lasst uns mal darüber reden.

Heut morgen hat ich Lust folgenden Artikel zu posten.

” Da musste ich 40 werden und einen Fremden daten, damit endlich mal ein Mann begreift was sich Frauen zum Geburtstag wünschen … sch… auf teure Tagheuer-Uhren oder Vuitton-Taschen…  Merci Tiger (h.s.)!

Dann hab ich mir gedacht, das schockt. Vor allem meine Mutter (sorry Mama!). Dann hab ich heut Abend mit einer neuen Freundin darüber geredet und sie hat mir bestätigt… Sexualität nach Krebs hat Daseins-Berechtigung! Grazie Barbara!

Und so ist dieser Artikel entstanden.

Auch mit Narben auf dem Körper, auf der Brust kann frau schön sein und sich sexy finden. Auch mit sehr kurzen Haaren oder gar keinen sind wir Frau. Und erotisch. All die Frauen, die diagnostiziert werden, haben die riesige Herausforderung anzunehmen: akzeptiere Deinen Körper mit vernarbter Brust, amputierter Brust, kranker Brust!

Und das ist keine Frage des Alters. Bist Du jung und “auf dem Markt” oder etwas älter und in einer langjährigen Beziehung/Ehe. Du stellst Dir dieselben Fragen: “Wie wird mein (neuer) Partner reagieren? Wie sieht mich mein Mann jetzt nach dieser Katastrophe? Werde ich mich wieder nackt zeigen können und wollen? Zweifel an sich selbst, an sich als Frau. “

Warum wird dieses Thema tabuisiert? Warum trauen wir uns nicht darüber zu reden?

Dabei ist das so wichtig!

IHR LIEBEN MÄNNER DA DRAUSSEN: seid lieb zu uns Frauen und unserer Weiblichkeit!

MERCI!

…oui, parlons de ça une fois.

Ce matin j’avais envie de poster l’article suivant.

“Il fallait que j’ai 40 ans et que j’ai un date avec un inconnu pour qu’un homme comprend ce qu’il faut offrir à une femme pour son anniversaire … Allez vous faire foudre les montres Tagheuer, les sacs Vuitton… Merci Tiger (h.s.)!”
Et puis je me suis dit que cet article va choquer. Surtout ma mère (pardon Maman!). Et puis j’en ai parlé à une nouvelle amie ce soir et elle m’a confirmé … Sexualité après cancer… ce sujet a lieu d’être! Grazie Barbara!

Et ainsi cet article est né.
Même avec des cicatrices sur le corps, une femme peut être belle et sexy. Même avec des cheveux tres courts ou chauves, nous sommes des femmes. Et nous sommes sexy. Toutes les femmes diagnostiquées ont à affronter ce challenge: accepte ton corps avec une poitrine cicatrisée, une poitrine amputée, une poitrine malade !

Et ceci n’est pas une question d’âge. Que tu sois jeune et “sur le marché” ou dans une longue relation/mariage. Les questions restent les mêmes: “comment va réagir mon (nouveau) partenaire? Comment il me voit après cette catastrophe? Est-ce-que je vais pouvoir et vouloir me montrer toute nue de nouveau? Des énormes doutes de soi en tant que femme.”
Pourquoi ce sujet est un tabou? Pourquoi nous n’osons pas d’en parler?
Et pourtant c’est extrêmement important!
VOUS, CHERS HOMMES LA DEHORS: soyez gentils avec nous les femmes et avec notre féminité!
MERCI

Kein Tabu.

Standard

Passend zur Thematik der letzten Tage fällt mir heute beim Tankstop die Titelseite der BILD am Sonntag ins Auge.

“Leben mit Krebs”

Normalerweise bin ich kein Fan dieses “Revolverblattes” (so hat mein Großvater die beliebteste Boulevardzeitung Deutschlands kurz nach der Wende getauft) aber diesen Artikel möchte ich in Ruhe lesen. Viele Betroffene und Ex-Patienten machen dieselbe Erfahrung wie ich. Facebook oder ein eigener Blog kann helfen, die Erfahrungen zu teilen, Angst zu nehmen, Mut zu machen.

“Führt Euch alle mal vor Augen, was für ein tolles Leben ihr doch habt.” (Benjamin, 26, cancelling-cancer.blogspot.com)

Das Thema Krebs darf nicht tabu sein, egal in welcher Altersgruppe!

Danke BILD-Redaktion! Danke an meine treuen Blog-Leser!

 

Die Zeit, die bleibt. Le temps qui reste.

Standard

In den letzten 4 Minuten dieses 4. Februars ereilt mich eine Nachricht, von der ich wusste, dass sie bald kommen wird aber so bald nun auch nicht.

Dieser 4. Februar ist Weltkrebstag.

Auch sie wird ihn nicht überleben,  diesen verdammten Verräter. So stark sie auch bisher in ihrem Leben war, mehrfach den harten Weg der Therapien gegangen ist, so scheinen jetzt die Medikamente immer mehr ihren Körper zu schwächen.

Noch am Abend hatte ich die Diskussion, wie weit man in Behandlungen gehen darf, wie lange Therapien Sinn machen, ab wann verliert ein todkranker Mensch seinen Mut und vorallem seine Würde. Fragen, die so in der Öffentlichkeit nicht gestellt werden, nicht gestellt werden dürfen. Und doch sind sie so wichtig.

 

Dans les dernieres 4 minutes de ce 4 février je recois un message auquel je m’attendais mais pas si vite.

Ce 4 février est la journée mondiale contre le cancer.

Elle non plus ne le survivra pas, ce terrible traître. Et pourtant jusqu’à présent elle était toujours tellement forte dans sa vie, elle ne s’est jamais laissé abbattre par le dur chemin de plusieurs thérapies. Malheureusement ces mêmes thérapies ont tellement fatigués son corps.

Encore pendant la soirée j’avais une discussion sur jusqu’à où devrait-on aller avec les traitements, combien du temps une thérapie a du sens, à partir de quand un être humaine condamné à la mort perd le courage et la dignité. Des questions qui ne sont pas posé en publique, qui sont presque interdit de poser ouvertement. Mais elles sont importantes.

 

Purple Rain.

Standard

 

(c) Purple Rain

“Honey, I know, I know
I know times are changing
It’s time we all reach out
For something new, …”

(Liebes, ich weiss. Ich weiss, ich weiss, dass sich die Zeiten ändern. Es ist an der Zeit, dass wir alle etwas neues beginnen.)

(Chéri, je sais. Je sais que les temps changent. Il est temps que nous commençons tous quelque chose de nouveau.)

Danke an einen tollen Menschen, der dieses Lied, in einer schweren Zeit, für meine liebe Freundin und mich gesungen hat.

Merci à quelqu’un de très précieux qui a chanté cette chanson pour moi et ma chère amie dans un moment très difficile.

Négatif.

Standard

Négatif. Le mot de cette journée, le mot qui me soulage finalement après 6 mois d’attente. Le mot qui me permettra de clôturer un lourd chapitre de ma vie.

BRCA1, BRCA2 … J’avais vaguement entendu parlé, en printemps 2013, quand Angelina Joli a provoqué avec son histoire une grande discussion. Jamais j’aurai pensé qu’un jour mon nom s’affichera sur le rapport d’une dépistage génétique pour savoir si je porte ces gènes qui en cas de mutation peuvent developer un cancer du sein et de l’ovaire.

Très soulagée je tourne une page. “Ne vous inquiétez pas”, dit le médecin, “votre cancer était un accident.” Je me demande si elle se rends compte de ses mots mais je décide de ne pas trop en réfléchir et avec un sourire sur mon visage je quitte l’hôpital.

Negativ. Das Wort des heutigen Tages, das Wort was mich nun endlich nach 6 Monaten des Wartens erleichtert. Das Wort, was mir nun erlaubt, ein hartes Kapitel meines Lebens zu schließen.

BRCA1, BRCA2 … Ich hatte beiläufig davon gehört, im Frühling 2013, als Angelina Joli mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen ist und für Diskussionen gesorgt hat. Nie hätte ich auch nur im Geringsten daran gedacht, dass irgendwann mein Name auf dem Bericht einer derartigen Genanalyse stehen wird um zu prüfen ob ich Träger dieser Gene bin, die bei Mutation zu erhöhtem Risiko führen, von Brust- oder Eierstockkrebs betroffen zu sein.

Erleichtert kann ich nun auch diese Seite umblättern. “Seien Sie beruhigt”, sagt mir die Ärztin,”Ihr Krebs war ein Unfall”. Ich frag mich, ob sie sich ihrer Worte bewusst ist, denke nicht unnötig darüber nach und verlasse mit einem Lächeln die Klinik.

http://m.spiegel.de/wissenschaft/medizin/a-984935.html